Fliegen mit Herzschrittmacher

Sorgenfreies Fliegen ist auch mit Herzschrittmacher möglich. Dazu sollten Sie jedoch einige Hinweise berücksichtigen. Lassen Sie sich etwa drei Wochen vor der Reise ärztlich untersuchen. So bleibt genug Zeit, um gegebenenfalls eine Änderung der Medikation oder weitere Kontrollen durchzuführen. Ihr Arzt kann Ihnen auch Informationsmaterial und Tipps für die medizinische Versorgung auf Reisen an die Hand geben. Nehmen Sie sowohl Ihre Krankenunterlagen als auch eine ausreichende Menge an Medikamenten im Handgepäck mit. Sie sollten so berechnet sein, dass sie eine Woche länger reichen, als die geplante Reise dauert. Beachten Sie dabei allerdings die Handgepäckbeschränkungen der jeweiligen Fluggesellschaft. Klären Sie zudem vor dem Flug die ärztliche Versorgung am Reiseziel und notieren Sie sich Telefonnummern von Ärzten, Kardiologen, Kliniken und dem Rettungsdienst. Wenn die Reise in eine Region führt, in der keine adäquate medizinische Versorgung gegeben ist, dann dürfen nicht mehr als sechs Monate seit der letzten Schrittmacher-Kontrolle vergangen sein. Bitten Sie Ihren Arzt um einen Ausdruck mit den Ergebnissen der zuletzt durchgeführten Überprüfung Ihres Implantats sowie um eine Übersicht der Systemeinstellungen. Bei Reisen ins Ausland sollten die Unterlagen in der jeweiligen Landessprache oder zumindest in Englisch vorliegen.


Implantatausweis ausstellen lassen

Lassen Sie sich von Ihrem behandelnden Arzt oder dem Hersteller Ihres Schrittmacher-Aggregats einen Herzschrittmacher- beziehungsweise einen Implantatausweis ausstellen. Bei der Sicherheits- und Personenkontrolle am Flughafen sollten Sie die Medizingeräte-ID-Karte bereithalten und vorzeigen. So müssen Sie in den meisten Fällen nicht durch die Kontrollschleuse gehen oder mit dem Handmetalldetektor untersucht werden. Ein Abtasten per Hand ist immer vorzuziehen. Durch eine manuelle Kontrolle wird vermieden, dass die Aggregate einen Alarm im Metalldetektor auslösen. Wenn Sie den Metalldetektorbogen passieren müssen, achten Sie auf ein normales Tempo und halten Sie sich nicht länger unter dem Gerät oder in dessen unmittelbarer Nähe auf, damit Ihr Herzschrittmacher-Aggregat keinen Schaden nimmt. Das Implantat kann jedoch einen Alarm auslösen. An manchen Flughäfen besteht das Sicherheitspersonal auf eine Kontrolluntersuchung mit einem Handabtaster. Dabei darf der Detektor nicht zu schnell hintereinander über den Herzschrittmacher geführt werden, um keine vorübergehenden Funktionsbeeinträchtigungen des Aggregats zu riskieren. Falls Sie beim Durchqueren eines Röntgen- oder Millimeterwellen-Scanners ein Unwohlsein verspüren, müssen Sie sofort von dem Gerät zurücktreten.


Überbelastung beim fliegen vermeiden

Damit die Reise möglichst stressfrei verläuft, sollten Sie jegliche Überbelastung vermeiden. Unter Umständen kann es sinnvoll sein, bereits am Vorabend des Fluges anzureisen und am Flughafen zu übernachten. Informieren Sie das Flugpersonal über Ihren Herzschrittmacher. Versuchen Sie sich zudem während des Fluges zu entspannen und beobachten Sie die Reaktionen Ihres Körpers. Denken Sie auch am Urlaubsort an eine langsame Eingewöhnung sowie an eine regelmäßige Einnahme der Medikamente und gehen Sie bei geplanten Aktivitäten nicht an Ihre körperlichen Grenzen.