Fliegen mit Typ-1-Diabetes

Eine Flugreise mit Typ-1-Diabetes sollte gut geplant sein. Zunächst einmal ist es wichtig, alle Medikamente und weitere Utensilien, die für die Therapie benötigt werden in ausreichender Menge für die jeweilige Reisedauer einzupacken. Empfohlen wird die doppelte Menge. Dazu gehören neben Messstreifen, Insulin, Kathetern oder Nadeln auch Traubenzucker, weitere schnelle und langsame Kohlenhydrate, Pens, Batterien und Ersatzgeräte. Diabetiker mit einer Insulinpumpe sollten sich vorab beim Hersteller nach einer Ersatzpumpe erkundigen. Diese kann teilweise vorab angefordert werden. Verteilen Sie alle Utensilien auf das Handgepäck, damit Sie selbst bei einer Verspätung oder gar einem Verlust Ihres Koffers gut versorgt sind. Traubenzucker, sowie weitere schnelle und langsame Kohlenhydrate, sollten stets griffbereit sein, um Unterzuckerungen im Flugzeug entgegenzuwirken. Insulin darf in keinem Fall im Frachtraum des Flugzeuges transportiert werden, da hier unter Umständen zu niedrige Temperaturen herrschen. Informieren Sie sich zudem vorab über die Regeln und Vorschriften der jeweiligen Fluggesellschaft. In den meisten Fällen ist es möglich, die Diabetes-Utensilien auf mehrere Handgepäckstücke (beispielsweise von Familienmitgliedern) zu verteilen.


Vom Arzt eine Bescheinigung

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt eine Bescheinigung zum Mitführen von Medikamenten und Hilfsmitteln ausstellen, um ohne Probleme durch die Sicherheitskontrollen zu kommen. Inwieweit spezielle Geräte zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) oder zum Flash Glukose Monitoring (FGM) während der Kontrolle mit Körperscannern am Flughafen oder während des Fluges abgenommen werden müssen, sollten Sie beim Hersteller erfragen. Weitere Dokumente, wie ein internationaler Diabetes-Pass in mehreren Sprachen oder ein Notfallausweis, sind besonders bei Auslandsreisen sinnvoll.

Während kurze Flüge ohne Zeitverschiebung meist keinen großen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben, ist bei Langstreckenflügen eine Anpassung der Insulindosis nötig. Vereinbaren Sie hierzu am besten einen Termin bei Ihrem Diabetologen. Dieser kann Ihnen genau erklären, wie Sie die Basalrate verändern, die Pumpenuhr umstellen, oder wie Sie richtig auf mögliche Blutzuckerschwankungen während des Fluges und im Anschluss reagieren. Bedenken Sie auch, dass Stress und Aufregung den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen können. Kontrollieren Sie Ihre Werte nicht nur an Bord, sondern auch nach der Landung regelmäßig und protokollieren Sie diese. Nehmen Sie alle nötigen Notfallnummern, wie die des Diabetesteams, aber auch die Hotline des Pumpen-Herstellers, im Handgepäck mit. Am besten speichern Sie diese nicht nur in Ihrem Handy, sondern notieren sie zusätzlich auf einem Zettel.


Insulin-Pen bei den Flugbegleitern abgeben?

Was viele nicht wissen: Auf Flugreisen kann es passieren, dass Diabetiker ihren Insulin-Pen bei den Flugbegleitern abgeben müssen. Selbstverständlich wird dieser wieder ausgehändigt, wenn sie spritzen müssen. In jedem Fall ist es sinnvoll, im Vorhinein Kontakt zu der jeweiligen Fluggesellschaft aufzunehmen und auch hier die Bedingungen an Bord zu erfragen.