Fliegen mit Platzangst


Unter Platzangst, auch Agoraphobie genannt, versteht man sowohl die Angst vor engen Situationen (zum Beispiel in kleinen Räumen), als auch die Angst vor weiten Plätzen und Menschenmengen. Panikattacken sind Angstzustände, die meist überfallartig auftreten und dabei mit starken körperlichen Symptomen einhergehen. Platzangst und Panikstörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Betroffene entwickeln oft eine „Angst vor der Angst“, die zu erheblichen Beeinträchtigungen des täglichen Lebens führen kann. Ohne eine entsprechende Behandlung können sich die Panikattacken stark verschlimmern.


Ursache für Flugangst

Platzangst kann auch eine Ursache für Flugangst sein. Ein Flugzeug ist ein beengter Raum, in dem sich meist auch noch viele Menschen befinden. Zudem ist eine Flucht aus dieser Situation nach dem Start nicht mehr möglich. Für Betroffene ist dieses Szenario mit großer Angst verbunden. Doch auch bei Platzangst gibt es Therapien, die sich bewährt haben. Zunächst sollten Sie sich bewusst machen, dass Angst im Kopf stattfindet. Ihr Unterbewusstsein hat also irgendwann und irgendwo diese Angst gelernt. In einer Gesprächstherapie können Sie herausfinden, was die Ursache ist und lernen, mit der Platzangst umzugehen. Eine andere Möglichkeit ist die Konfrontationstherapie, bei der Sie Ihrer Angst im Flugzeug begegnen und sich intensiv mit dieser auseinandersetzen. Desweiteren kann eine Verhaltenstherapie helfen Strategien zum Umgang mit der Platz- und Flugangst zu erlernen. Je nach Intensität der Symptome kann eine medikamentöse Therapie notwendig sein. Diese erfolgt durch einen Psychiater.


Zwischen Realität und Fantasie unterscheiden

Doch Sie können auch selbst einiges tun, um der Angst ins Auge zu sehen und sich von ihr zu verabschieden. Denken Sie daran, dass Ihr Unterbewusstsein nicht zwischen Realität und Fantasie unterscheiden kann. Nutzen Sie Entspannungsübungen und Atemtechniken, um Kopf und Körper zu beruhigen. Wichtig ist, bereits vor der geplanten Flugreise entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Buchen Sie sich einen Platz im Flugzeug, auf dem Sie sich am wenigsten eingeengt fühlen. Beispielsweise am Gang in den vorderen Reihen mit ausreichend Beinfreiheit. Beginnen Sie einige Wochen zuvor mit dem Entspannungstraining, so dass die Übungen auch am Flughafen oder im Flieger angewendet werden können. Gehen Sie im Kopf immer wieder die Situation während des Fluges durch und stellen Sie sich vor, wie Sie angstfrei fliegen. Unsere Gedanken sind ein mächtiges Instrument und wir haben durch sie einen Einfluss auf Gefühle, Stimmungen und Körperspannung. Achten Sie darauf, länger aus- als einzuatmen. Tiefe Atemzüge helfen Panikattacken zu vermeiden. Setzten Sie sich gerade hin und stellen Sie die Beine fest auf den Boden. Nehmen Sie Kopfhörer und Ihre Lieblingsmusik oder eine geführte Mediation mit, die Sie bereits vor dem Start hören können.