Ferienzeit ist Urlaubszeit. Die schönsten Wochen des Jahres werden für Leute mit Flugangst jedoch zur Tortur. Um trotzdem an ferne Traumstrände zu gelangen, greifen einige auf Medikamente zurück. Doch die Einnahme solcher Mittel kann unschöne Folgen haben und birgt Gefahren.
Tavor als beliebtes Mittel gegen Angst im Flieger
Tavor (Arzneistoff Lorazepam) ist eines der verbreitetsten Mittel, welches gegen Flugangst helfen soll. Einige Ärzte sind erstaunlich schnell mit dem Verschreiben dieser Tabletten, wenn es um das Thema „angstfrei fliegen“ geht. Das Mittel wirkt beruhigend und wird bei Angststörungen, Epilepsie oder Krampfanfällen eingesetzt. Durch die kurze Wirkungszeit eignet es sich zum Einsatz bei Panikattacken. Doch was sich wie ein passendes Wundermittel für Flugangstgeplagte anhört, hat in diesem Zusammenhang seine Schattenseiten. Wer viel fliegen muss und seine Angst auf diese Weise bändigen will, läuft Gefahr, davon abhängig zu werden.
Die Annahme, dass eine einmalige Einnahme für den jährlichen Urlaubsflug demnach ohne Auswirkungen bleibt, stimmt jedoch nicht. Zwar ist in diesem Fall das Risiko einer Abhängigkeit wohl ausgeschlossen, dafür sind andere unerwünschte Effekte möglich. Tavor (und andere pharmazeutische Beruhigungsmittel) zeigen teilweise in der Luft andere Wirkungsweisen als am Boden. Darauf weisen Cockpitcrew und Kabinencrew gleichermaßen hin. In Foren, Blogbeiträgen und Seminaren zu diesem Thema warnen Fachleute aus der Luftfahrt vor der Einnahme solcher Medikamente. Im schlimmsten Fall wird die Wirkung umgekehrt und die Angst noch größer. Zudem ist das Bewusstsein gehemmt. Kommt es zu einem Ernstfall, kann die Kabinenbesatzung unter Umständen nicht mehr zum Passagier durchdringen. Auch die Reaktionszeit ist eingeschränkt. Bei einer Evakuierung stellen Leute, die unter Beruhigungsmitteln stehen, eine Gefahr für sich und andere dar. Ähnliche Probleme verursacht Alkohol. Aus diesem Grund ist der Beruhigungsschnaps ebenfalls kein adäquates Mittel zur Flugangstbekämpfung.
Pflanzliche Mittel als Alternative
Eine gute Alternative stellen Entspannungsübungen und pflanzliche Mittel dar. Bachblütentropfen beispielsweise haben eine beruhigende Wirkung. Auch ein pflanzlicher Beruhigungstee vor dem Flug senkt die Nervosität. Diese Mittel wirken unterstützend. Das Wichtigste ist, seine Flugangst aktiv anzugehen. Oft ist fehlendes Wissen ein Hauptgrund. Entsprechende Literatur sowie Foren und Facebookgruppen bieten viele Informationen. Sie werden zum Teil von fliegendem Personal unterstützt. Viele Betroffene können ihre Ängste so ohne ein teures Seminar eindämmen oder sogar ganz besiegen. Es gibt viele Wege aus der Flugangst. Der Weg mit den Medikamenten führt allerdings in eine Sackgasse.